· 

Die Kämpfe, die wir teilen

von Hayrunisa Aktas. 


Manchmal fühlte sich die Zukunft für mich an wie ein leeres Blatt Papier voller Möglichkeiten, aber auch voller Angst, den ersten Strich zu setzen. Ich war 19 und stand vor dem Spiegel, mich fragend, wohin das Leben mich führen würde. Ich war in der 13. Klasse und die Welt schien so viel von mir zu erwarten. Gute Noten, einen klaren Plan für die Zukunft und vor allem den Glauben, dass ich wusste, wer ich war. Aber das tat ich nicht. Meine beste Freundin Ecrin hingegen war wie ein Sturmwind voller Energie, Mut und Leidenschaft. Sie wusste immer was sie wollte oder zu mindesten schien es so. Sie redete davon, einmal eine berühmte Fotografin zu werden, und war überzeugt, dass nichts und niemand sie davon abhalten könnte. “Man muss sich einfach nur trauen, nur trauen”, sagte sie oft und ich bewunderte den Mut, doch in mir brodelte die Angst vor dem Ungewissen. Ich stellte mir oft die Frage, wieso traue ich mir einfach nicht die Sachen zu tun, die ich machen möchte. Wieso kann ich nicht für meine Träume kämpfen wie alle anderen… Eines Nachmittags, nach der Schule, saßen wir auf einer Parkbank, umgeben von den sanften Klängen der Herbstblätter, die unter den Schritten vorbeigehender Menschen raschelten. Ecrin zog ihre alte Kamera vom Park und sah mich dann mit einem breiten Lächeln an. Sie stellte mir die Frage: “Was möchtest du im Leben erreichen Leyla?” Im Moment habe ich ein großes Fragezeichen im Kopf gehabt. Was wollte ich wirklich erreichen? Ich sagte in dem Moment einfach, ich weiß noch nicht. Ich hatte das Gefühl, dass jeder eine Idee über irgendetwas hatte und nur ich nicht. Ecrin sagte zu mir: “Weiß du Leyla ist doch egal ich habe auch noch keine Ahnung.” In dem Moment hatte ich mich wirklich wohl und gut gefühlt. Ich dachte immer ich würde die einzige sein mit den Gedanken. Ich glaubte Ecrin aber nicht so und sagte ihr: “Aber du bist doch immer so entschlossen, ich dachte, du wüsstest genau, was du willst." Im Moment meinte Ecrin: "Nein, ich mache einfach den ersten Schritt und sehe, wohin er mich führt." Ich fragte sie: “Aber was, wenn ich den falschen Weg einschlage?” Was, wenn ich es nicht schaffe? Ecrin antwortete mir genauso: “Dann gehst du zurück und versuchst es nochmal..." Niemand hat gesagt, dass man immer den richtigen Weg finden muss. "Manchmal lernt man erst, wenn man sich verirrt.” In diesem Moment spürte ich etwas, was sich in mir veränderte. Natürlich sind nicht plötzlich alle Unsicherheiten verschwunden, doch das gab mir ein kleines Flüstern von Hoffnung. Vielleicht sollte ich einfach mit kleinen Schritten anfangen. Vielleicht finde ich meinen Weg, wenn ich mich nicht so sehr unter Druck setze? Mein Traum war es, Fechten spielen zu können wie Emma. Das Mädchen, das Perfekt ist bei allen. Ich beobachte jeden Tag die Menschen. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich irgendwie verbunden mit der Sportart. Es kommt vielleicht komisch rüber, doch manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich es kann. Das war bis ich im Probe Training war. Das Ganze war viel anstrengender als es aussah. Ich war aber stolz, dass ich meinen Träumen endlich mal gefolgt bin. Egal wie schwer es ist man macht es doch trotzdem, wenn man es mag und wenn man es mag kommt es nach irgendeiner Zeit nicht mehr schwer vor. Seit 3 Wochen war ich da. Ich wollte unbedingt mal es schaffen zur Olympiade zu kommen. Das schweiß was runter kam war anscheinend nicht genug. Ich hatte zwar gegen mein Team gespielt manchmal das wurde aber nichts. Die Coachen meinte entweder mache ich es oder ich gehe nach Hause. Ich hatte mich in den Moment wirklich gehasst. Ich dachte, ich würde gut sein. Mein ganzer Tag war irgendwie verdorben. Oder eine ganze Woche. Ich musste was ändern, Ecrin war nebenbei immer für mich da und gab mir die Motivation. Ohne ihre Motivation würde es wohl nichts werden. Ich stand um genau fünf auf. Es war zwar schwer, aber ich musste das alles machen, um meine Familie zeigen zu können, dass ich es könnte. Motivation, die mir meine engsten Freunde und meine Familie gegeben hat, dürfte ich nicht so im Stich lassen. Ich hatte mich so angestrengt, dass meine Noten schlechter wurden durch das ganze Schlafen im Unterricht. In der Schule war ich irgendwie nie gut. Das klappte einfach nicht. Auch über den Jungen von meiner Schule Noah habe ich noch nie etwas geschrieben. Als ich Noah zum ersten Mal traf, war ich gerade mal 17 Jahre alt. Wir begannen als Freunde. Er war immer für mich da, wenn ich Unterstützung brauchte, spürte ich, wie sehr er meine Entschlossenheit bewunderte. Gleichzeitig fand ich jemanden, der genau wie ich dachte. Unsere Freundschaft wuchs und mit der Zeit wurde mir klar, dass da mehr zwischen uns war. Aber es dauerte, bis wir wirklich realisierten, dass wir mehr als nur Freunde sein könnten. Wie es mit Fechten läuft... Ich trainierte wirklich hart. Jeden Tag dasselbe. Ich bin ein sehr fauler Mensch, manchmal also, wenn ich das geschafft habe, schafft ihr es auch. Meine Mutter mochte es nie, dass ich Fechter mochte. Sie glaubte nicht, dass es mich weiter im Leben führen würde. Sie sagte damals oft, deine Noten sind gerade nicht gut und meine Mutter mochte es nie, dass ich Fechter mochte. Sie glaubte mir einfach nicht, dass es mich weiter im Leben führen würde. Sie sagte mir damals oft: "Deine Noten sind gerade nicht gut und wenn ich Fechter gespielt hätte, würde ich nicht mal knapp die Schule schaffen." Fechten ist nicht nur für mich meine Leidenschaft, sondern auch ein Weg meine Identität zu finden. Und meine Träume verwirklichen. Ich träume davon schon seit Jahren, professionelle Fechterin zu werden. Durch das Fechten habe ich neue Freunde entwickelt. Das Fechten war immer schon für mich ein Weg sich selbst und anderen zu beweisen, dass ich trotz aller Hindernisse erfolgreich sein kann. Ohne der Unterstützung von meiner Trainerin würde ich es nie im Leben schaffen. Sie ist zwar streng, doch das hat mir weitergeholfen, dass sie so war und dass sie mich so verhalten hatte. Meine Mutter hatte mich nicht mal so oft unterstützt im Leben wie meine Freundin Ecrin, Sie war immer für mich da. Ich hatte zwar viel mehr Freunde nachdem ich im Fechten Kurs war doch niemand wie sie. In den letzten Wochen vor dem Fechter Spiel ist leider etwas passiert, was mich emotional zerstört hat. Als der Arzt die Verstauchung diagnostizierte, war ich einerseits erleichtert, dass es nichts Schwerwiegendes war, aber die Angst, dass ich das Turnier verpassen könnte, „ließ mein Herz schwer werden. Was, wenn ich nie wieder so kämpfen könnte wie früher. Nachdem ich am Abend nach Hause ging, machte ich mir einen Plan. Jeden Abend ging ich durch meinen Plan, analysierte jede Bewegung, jedes Detail. Doch trotz all meiner Vorbereitung blieb die Angst. Was wenn meine Verletzung mir wieder einen Strich durch die Rechnung machte ? Ich überlegte mir, ob ich wirklich aufgeben sollte. Ich beschloss mich einfach nächstes Mal mitzumachen. Ich konnte nicht meine Mutter zeigen das sie recht hatte mit alles. Noah hatte mich in der Zeit auch richtig unterstützt. Er war wie ein guter Freund immer für mich da. Noah und ich sind jetzt Freunde. Wir mochten uns doch je tiefer die Gefühle wurden, desto deutlicher spürten wir auch die Herausforderungen. Vielleicht waren wir einfach doch nicht geeignet. Dachte ich mir oft in dem Moment. Manchmal reicht Liebe allein nicht aus, um die Hürden des Lebens zu überwinden. Ich dürfte in dem Moment nicht traurig sein, dass alles einfach vorbei ist, ich musste glücklich sein, dass alles überhaupt passiert ist. Noah und ich hatten uns in der Zeit viel besser verstanden. Noah war immer da. Er verstand mich, ohne dass ich ein Wort sagen musste. Und doch war da diese Angst, dass ich, wenn ich ihn zu nah an mich heranließ, wieder verletzt werden könnte. Sowie beim letzten Mal. Also schob ich meine Gefühle beiseite und lächelte, obwohl ich tief in mir spürte, dass da mehr war. Jedes Mal, wenn er mich ermutigte spürte ich ein Kribbeln in meinem Magen. Ich wollte es ihm sagen, wollte ihm sagen, dass ich immer noch Gefühle für ihn hatte. Aber was, wenn es wie beim letzten Mal endete? Was, wenn wir uns wieder verlieren. Ein Monat später hatten wir wieder das Turnier ich hatte Angst das ich bis dahin nicht gesund werde bis ich mit meiner Mutter zum Arzt gegangen bin. Der Arzt meinte, dass es eine Verstauchung ist, ich war glücklich und wollte unbedingt schon jetzt mitmachen. Als der Arzt die Verstauchung diagnostizierte, war ich einerseits erleichtert, dass es nichts Schwerwiegendes war, aber die Angst, dass ich das Turnier verpassen könnte, ließ mein Herz schwer werden. Was, wenn ich nie wieder so kämpfen könnte wie früher. Nachdem ich am Abend nach Hause ging, machte ich mir einen Plan. Jeden Abend ging ich durch meinen Plan, analysierte jede Bewegung, jedes Detail. Doch trotz all meiner Vorbereitung blieb die Angst. Was, wenn meine Verletzung mir wieder einen Strich durch die Rechnung machte? Was, wenn ich nicht gut genug war? Was ich machen kann, um die Beste zu sein…Meine Mutter schaffte es wieder, mich runter zu bringen. Als meine Mutter mir sagte, dass ich auch das Fechten aufgeben sollte, fühlte es sich an, als würde sie nicht nur an meinen Träumen zweifeln, sondern auch an mir selbst. Es war in dem Moment so, als würde ich gegen ihre Erwartungen und gegen meine eigene Angst kämpfen müssen. Ich wollte meiner Mutter beweisen, dass sie unrecht hatte. Doch jedes Mal, wenn sie sagte: "Fechtern bringt dich nirgendwohin", fühlte ich, wie sich etwas in mir zusammenzog. Ich wusste, dass ich sie nicht nur von meinem Traum überzeugen wollte. Ich wollte auch, dass sie an mich glaubt. Die Tage bis zum Turnier vergingen wie im Flug. Jedes Training, jede Sekunde war darauf ausgerichtet. Und doch war da immer diese leise Stimme in meinem Kopf, die fragte : "Was wenn es nicht reicht ?" Die Tage bis zum Turnier vergingen, und ich spürte, wie meine Verletzung langsam besser wurde. Meine Trainerin war streng, doch gleichzeitig zeigte sie mir, dass der Kampf auf dem Fecht Turnier nicht nur gegen meine Gegner, sondern auch gegen meine eigenen Ängste geführt wurde. Am Tag des Turniers stand ich mit zitternden Knien im Turnier aber tief in mir wusste ich, dass ich alles geben musste. Meine Mutter war da, still und ernst, und Ecrin saß auf der Tribüne, ihre Kamera in der Hand, bereit, jeden Moment festzuhalten. Es war, als würde alles, wofür ich so hart gearbeitet hatte, auf diesen Moment liegen. Doch es war Noahas Blick, der mich am meisten beruhigte. Er war gekommen, um mich zu unterstützen, wie er es immer getan hatte. Das Turnier verlief schneller, als ich es mir je vorgestellt hätte. Mit jeder Runde wuchs mein Selbstvertrauen. Als ich schließlich das letzte Duell gewann, konnte ich es kaum fassen. Der Applaus hallte durch die Halle, und ich sah die Menge, wo Ecrin wie verrückt jubelte und Noah mir zulächelte dieses warme, beruhigende Lächeln, das ich so lange vermisst hatte. Nach dem Turnier kam meine Mutter zu mir. Sie sah mich an, dann legte sie mir die Hand auf die Schulter. “Ich habe mich geirrt,” sagte sie leise. Fechten ist nicht nur eine Sportart für dich, sondern ein Teil von dir. Und du hast mir bewiesen, dass du es wirklich schaffen kannst. Ihre Worte bedeuten mir mehr, als ich jemals hätte ausdrücken können. Ecrin kann mit strahlendem Gesicht auf mich zu und umarmte mich fest. „Ich habe dir gesagt, Leyla! Du musst dich nur trauen.“ Wir lachten zusammen, und ich wusste, dass wir diese Freundschaft, diese Verbindung für immer haben würden. Sie war ein Sturmwind, der mich immer weitertrug. Doch der Moment, der mein Herz am meisten berührte, war, als Noah auf mich zukam. Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, und für einen kurzen Moment fühlte ich mich wieder wie das unsichere Mädchen von damals. Aber Noah sah mich nur ruhig an, und als er sprach, klang seine Stimme sanft: „Du hast es geschafft, Leyla. Ich wusste, dass du es schaffen würdest, Leyla.“ Ich konnte das Kribbeln in meinem Bauch nicht länger ignorieren, also fasste ich mir ein Herz. “Noah,” begann ich zögerlich zu sagen. Ich habe über uns nachgedacht…. Ich weiß, dass wir es letztes Mal nicht geschafft haben, doch vielleicht verdienen wir eine zweite Chance?” Noah schaute mir tief in die Augen, und für einen Moment war es, als wäre die Welt um uns geworden. Dann lächelte er, dieses warme Lächeln, das mich immer beruhigt hatte. „Ich habe nie aufgehört, an uns zu glauben, Leyla. Vielleicht war der Weg schwer, aber manchmal braucht man Umwege, um das Richtige zu finden.” Er nahm meine Hand und in diesem Moment wusste ich, dass wir es diesmal richtig machen würden. Wir haben beide Fehler gemacht und sind auf Umwegen zueinander zurückgekehrt. Aber am Ende zählen nur die Schritte, die uns wieder zusammenführen. Mit Noah an meiner Seite, Ecrin als beste Freundin und der Unterstützung meiner Familie fühlte ich, dass ich alles erreichen konnte. Wir alle hatten unsere eigenen Kämpfe durchgestanden, aber am Ende waren wir zusammen glücklich und bereit für das, was die Zukunft bringen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0