Ria Peter
Die besten Texte der "Newborn Poets" aus dem Workshop im Kunstverein zur Ausstellung "Klassenverhältnisse - Phantoms of Perception" - Januar 2019
Eine Schuld drückt auf meine Geduld.
Ich bin am Ende, warum macht sie keine Wende?!
Ich verspüre eine Last, eingesperrt wie in einem Knast.
Aber wessen Schuld und Last?
Ich wurde von Freunden verlassen und kann es immer noch nicht fassen.
Die Enttäuschung entwickelt sich zu einer Verleumdung.
Ich stecke fest in einer Schublade und komme nicht zu Recht mit meiner Blockade.
Es fällt mir schwer, ich schwimme umher in einem Meer voller erniedrigender Gefühle.
Dieses unendliche Meer, ich fasse es nicht mehr.
Ich will raus, raus aus meinem Gefängnis von grauen, welligen Flächen umgeben.
Ich habe Kraft erfasst, mich selbst ermutigt und den Schritt gewagt.
Ich habe keine Schuld.
Schuld drückt nun nicht mehr auf meine Geduld.
Ein großer Tumult zieht hinüber und jetzt bin ich frei,
wie ein Flieger.