· 

Interview Stefan J.

Max Heldewig

Die Siegertexte aus der Schreibwerkstatt  mit dem Thema "MUT" an der Stadtteilschule Lurup im Februar 2020.

Prämierte Geschichten aus der Gruppe „Journalistisches Schreiben“.


 „Ich möchte kein Held sein, ich möchte nur Anerkennung von der Gesellschaft erhalten“, mit diesem Zitat von S. J. starte ich mein Porträt, über einen sehr offenen, sympathischen und wissensreichen Mann. 

 

Mein Eindruck von ihm ist außerordentlich positiv, er ist ihm unserm Interview sehr interessiert, respektvoll, ehrlich und wirkt sehr Lebensfroh. S. J. erzählt seine Geschichten zudem mit einer unbeschreiblichen Motivation, was es sehr spannend macht zu zu hören. Sein Aussehen ist sehr gepflegt und man sieht ihm sein Alter von 60 Jahren überhaupt nicht an. Was mir zudem noch auffällt ist, dass er einen sehr außergewöhnlich netten und zuvor kommenden Charakter besitzt, was dazu führt, dass wir uns sofort gut verstehen. Damit sie nun einen besseren Eindruck von S. J. gewinnen können, stelle ich ihnen seinen Lebensweg etwas verkürzt da. Nach dem Abitur ist er freiwillig zur Bundeswehr gegangen und hat dort die normale Soldatenausbildung absolviert und bestanden. Nach dem späteren Bestehen des Studiums ist er schließlich Offizier geworden. Mit 34 Jahren entschließt S. J. sich die Bundeswehr zu verlassen und wechselte in die kaufmännische Branche. Wenig später gründet er mit seinem Freund ein Startup Unternehmen und ist seit dem dort tätig. In seinem Unternehmen entwickeln sie, eine Maschine zum Kühlen, die ohne Chemie funktionieren soll. Was mich persönlich noch jetzt fasziniert ist, die Lebenseinstellung von Stefan Jänicke zu allgemeinen Themen, wie auch zum Thema „Mut“. 

 

Mich beeindruckt sehr mit welcher Weisheit er erzählt. Ein besonderes Beispiel dafür ist: „ Es gibt immer positive- und negative Erlebnisse, ich habe aus Fehlern gelernt und sie nicht noch einmal gemacht“. Ein anderes Beispiel zu Mut ist: „ Wenn man bei einer mutigen Tat keine Angst verspürt, ist man nicht mutig, sondern draufgängerisch“. Damit möchte er ausdrücken, dass zur einen mutigen Tat immer Angst dazu gehört. Er beschreibt es mit folgenden Worten: „ Mutig ist, seine Angst zu überwinden“. Auf die Frage ob er schon selber einmal mutig war, gibt er uns folgende Antwort: „ Auf meiner Abi Party hatten wir ein großes Buffet. Unerwartet kam eine Gruppierung die nicht eingeladen war und nahm sich das Essen. Daraufhin bin ich dazwischen gegangen und habe gesagt, dass das Essen nicht für sie gedacht sei. Völlig unerwartet habe ich mir eine gefangen, jedoch bin ich stehe geblieben, was dazu führte, dass sie doch schließlich das Weite suchten“. Daraufhin frage ich ihn ob er auch schon mal nicht so mutig war und sich gewünscht hätte mutiger zu sein? , antwortet er mit den Worten: „ Das passiert mir so zirka einmal die Woche. Dabei sollte man sich immer die positiven- und negativen Erfahrungen merken, damit es nächstes Mal nicht passiert“. Er nennt jedoch kein konkretes Beispiel auf die Frage. 

 

Da wir zusätzlich noch wissen wollen, wie er in einer spontanen Situation reagieren würde, stellen wir ihm die Frage: Was würden sie tun, wenn sie auf offener Straße ein Raubüberfall auf eine Frau beobachten würden? S. J. denkt kurz nach und sagt: „ Es kommt immer auf die Person drauf an, die den Raubüberfall begeht. Wenn es ein mir körperlich überlegener Täter ist, würde ich nur die Polizei rufen und stark auf mich aufmerksam machen, sodass der Täter eventuell von der Person ablässt. Wenn jedoch ein körperlich unterlegender Täter den Raub begehen würde, würde ich mir überlegen eventuell ein zu greifen“. Das zeigt mir, dass er in Stresssituationen überlegt handeln würde. Das finde ich sehr beeindruckend, da nicht jeder so überlegt reagieren kann. Als er uns im Interview sagt, dass er mal Soldat gewesen ist, haben wir ihm sofort folgende Frage gestellt: Finden sie, dass der Beruf Soldat mehr Mut erfordert als andere Berufe? Die Antwort kommt sofort und er sagt: „ Nein, es gibt auch Feiglinge bei der Bundeswehr. Mut ist relativ. Mutig bei dieser Sache ist, dass man bereit ist sich in einen Einsatz zu begeben und dies zu Hause rechtfertigen kann wieso man dies tut“. Unsere Schluss Frage an S. J. ist: Wenn er etwas rückgängig machen oder eine Sache in seinem Leben ändern könnte, welche es wäre? Seine Antwort darauf: „ Hätte ich gewusst wie viel das Startup Unternehmen kostet, wäre ich dort nicht mit eingestiegen“. Während ich das nun jetzt hier schreibe und das Interview Revue passieren lasse, lässt sich abschließend sagen, dass es eine schöne Erfahrung war dies zu machen. Das Interview hat von Anfang bis Ende Spaß gemacht und wurde nie langweilig. Zudem hatte man nie das Gefühl, dass man gerade eine fremde Person die man gar nicht kennt interviewt. Was ich aus dem Literatur Projekt mitnehmen werde ist, dass man immer erst neue Sachen ausprobieren muss um festzustellen ob es einen liegt oder nicht. Als letztes möchte ich noch einen großen Dank an S. J. aussprechen, dass er sich die Zeit genommen hat mit uns das Interview zu führen.