Chantal Fuhrmann
Die Siegertexte aus der Schreibwerkstatt mit dem Thema "ZUKUNFT" an der Stadtteilschule Lurup im Januar 2020.
Dieses ist die Geschichte mit dem am besten strukturierten Text aus der Gruppe „Journalistisches Schreiben“.
Zukunft. Das unvorhersehbare. Ein Wort, das eine unglaubliche Macht hat. Ein Wort, das vielen Freude und Angst gleichzeitig bereitet. Die Zukunft betrifft jeden einzelnen. Sie ist etwas ganz besonderes, denn sie ist ungewiss. Natürlich kann die Zukunft auch bestimmt werden, jedoch kommt sie wieder und wieder unerwartet auf uns zu. Zukunft existiert auch im Beruf. Der Beruf: Sorge und Segen zugleich. Der Beruf ist einer der wichtigsten Bestandteile des Lebens eines Arbeitnehmers. Die Zukunft im Beruf ist das Thema dieses Portraits.
Hamburg. Wir treffen uns mit dem sympathischen Mann aus Henstedt-Ulzburg: N.T. Ein Mensch, der hinter seinen Worten, Absichten und vor allem hinter seinem Beruf steht. Ein fein, aber gemütlich gekleideter Mann, der eine offene und lockere Art hat. Seine auffällige rote Jacke sticht besonders ins Auge. Die Jacke, die seinen Beruf zum Ausdruck bringt. Seinen Beruf bei der Johanniter Unfallhilfe in Hamburg. N.T. ist Bereichsleiter in den Abteilungen Bildung, Integration und Katastrophenschutz. Aber wie kam es zu solch einem außergewöhnlichen Beruf? Denn das soziale Engagement und der vielfältige Werdegang des 43-jährigen waren nicht seine einzigen Beweggründe. N.T. kommt aus Schleswig-Holstein, wo er heute auch wohnt. Nach seinem mittleren Schulabschluss übte N.T. mehrere Berufe aus. So arbeitete er zum Beispiel als Wirtschaftsassistent oder Kaufmann. Seinen Zivildienst verbrachte er im Krankenhaus. Zusätzlich war er in Nürnberg 15 Jahre als Kirchenbeamter im öffentlichen Dienst tätig und absolvierte ebenfalls eine theologische Ausbildung. Durch seine verschiedenen Erfahrungen kam seine Entscheidung, den Wirtschaftsbereich endgültig auszuschließen. N.T. war schon in früheren Jahren klar, dass er etwas mit Menschen machen möchte. Dieses Interesse beweist sich durch seine sozial engagierte Arbeit im Jugendalter. Bereits im Alter von 15 engagierte sich N.T. bei der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Kirchliche Prägung seit frühester Kindheit
N.T. ist seit seinen ersten Lebensjahren durch seine Familie aktiv in der Kirche. Als überzeugter Christ ließ er sich zum Diakon ausbilden und ist heute auch noch ehrenamtlich in diesem Amt tätig. Durch seine theologische Ausbildung konnte er dazu noch mehr Erfahrungen sammeln. Bis heute ist er in einer Kirchengemeinde in Henstedt-Ulzburg aktiv.
Wie kam es zu seinem aktuellen Beruf?
Im Laufe seiner Berufskarriere bekam er ein Angebot einer Akademie der Johanniter-Unfall-Hilfe in Berlin für die Position einer Leitung. Dort lebte und arbeitete N.T. für die nächsten fünf Jahre. Danach zog er wieder nach Hamburg. Durch sein soziales Interesse ist er bis heute bei der Johanniter-Unfall-Hilfe tätig und pendelt zwischen Hamburg und Rendsburg oder gerne auch mal nach Berlin zum Hauptsitz. In Rumänien oder Wien war er auch schon tätig und hat dort unter anderem Seminare geleitet. Nebenbei studiert er Gesundheitspädagogik und wird seinen Bachelor abschließen.
Früher Johanniter, heute Johanniter!
Wir fragen N.T., ob er, wenn er heute neu entscheiden könnte, immer noch zu den Johannitern gehen würde, und seine Antwort lautete klar „Ja!“ Sein Ursprungsziel wäre eigentlich Arzt oder Pfarrer gewesen. Diese Interessen konnte er miteinander verbinden und ist heute bei einer Hilfsorganisation und in der Kirche beschäftigt. Man kann dem Familienvater ansehen, dass er kompetent in seinem Berufsfeld ist und ebenso stolz dahintersteht. Seinen jetzigen Beruf würde er heute immer noch zum Traumberuf wählen.
Johanniter in der Zukunft
N.T. erzählt außerdem, dass er auf jeden Fall denkt, dass die Johanniter-Unfall-Hilfe in Zukunft noch weiterhin ihre Dienste leisten kann, sowie sie es heute macht. Den Bedarf wird es immer geben, da die JUH schon längst mehr macht als Unfallhilfe. Außerdem ist sie die zweit größte Hilfsorganisation in Deutschland, die nicht nur auf Gewinn aus ist, sondern Menschen zu helfen. „So wird das auch noch weiter funktionieren“, sagt N.T.
Zum Schluss fragen wir unseren Interviewpartner, wo er sich denn in 10 Jahren selbst sieht. Die Antwort darauf ist wie erwartet. Er sieht sich beruflich genau da, wo er heute ist, jedoch ist sein Wunsch, seine eigenen Seminare und Workshops führen zu können. N.T.’s Identifizierung mit seinem Beruf ist nicht nur äußerlich durch seine rote Jacke zu erkennen, sondern auch durch den Stolz, den er ausstrahlt. Die Zukunft, die er in diesem Berufsfeld empfindet, ist durch die ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeit und durch das soziale Interesse und Engagement gesichert.