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Lieber Zweimal Überlegen

Franziska Jahn

Die glücklichen Gewinner des Schreibwettbewerbs „Leben in der Quarantäne“. 

Jede*r Gewinner*in erhält einen Buchgutschein über 40 Euro.


An einem ärgerlichen Quarantänemorgen, steht eine etwas dickliche und anscheinend eine ebenfalls etwas dümmliche Katze namens Felix auf einem Fensterbrett in der Küche in einem kleinen Häuschen am Feldrand. Wie ungefähr jeden einzelnen Morgen, wartet Felix dort auf sein heiß ersehntes Frühstück.

 

Aber nochmal von Anfang an. Felix ist ein grauer Kater mit orangenen Augen und einer bestimmten Proportion, wie bereits erwähnt. Dann kommt auch schon sein Frauchen, ihr Name ist Brigitte.

 

Brigitte ist eine liebevolle, über 60-jährige Dame und hat immer Zeit für Felix. Dieser Morgen ist nicht sehr erfreulich, sondern ärgerlich, weil wir in einer Krise wehren.

 

„So ein Virus, der Corona heißt.“ fällt mir Felix ins Wort. Und genau aus diesem Grund „darf ich nicht raus!“ fällt er mir erneut ins Wort. Der eigentliche Grund, weshalb Felix so mies drauf ist, ist dass er nicht raus darf, wegen dieser ganzen Sache.

 

Dauernd hüpfen kleine Feldmäuse am Fenster vorbei. Dabei stellt sich Felix vor, dass sie sagen und denken würden: „Haha du kriegst uns nicht.“ Und dass immer und immer wieder. Er ist schon ganz wahnsinnig. Als dann auch noch ein Vogel vorbeifliegt, da war es endgültig genug.

 

Wie Felix erläuterte: „Genug ist Genug! Das lasse ich mir nicht gefallen.“ beschließt Felix also etwas dezent Riskantes zu wagen, und zwar… „Auszubüchsen!“ sagt Felix mit einer gruseligen Stimme. Da merkt man erst wirklich wie wahnsinnig er schon war. Als sich Brigitte mit dem Rücken zu Felix wendet, schleicht Felix sich ganz schnell nach draußen. Durch den Blumen-übersäten Garten und in die Freiheit. Was auf Deutsch aufs Feld bedeutet. „Die Jagt kann beginnen!“ flüstert Felix mit einer leicht hinterhältigen Stimme. Felix legt sich auf die Lauer. „Und da!“ schreit er in seinem inneren.

 

Ganz hinten läuft eine kleine aber durchaus schmackhaft aussehende Feldmaus herum. Felix rennt ganz unkontrolliert und tollpatschig zu ihr, was dazu führt, dass er ganz einfach auf sein kleines verfressenes Schnäuzchen fällt. Da läuft die Maus auch schon davon.

 

Felix versucht sich an einem Vogel. Meiner Meinung nach, muss er dringend seine Prioritäten klären.

 

Es geht aber nicht um mich, sondern um Felix, der gerade wie erwartet, wieder auf sein Schnäutzchen fällt. Doch dann sieht er jemanden seines Gleichen, nur in Hamsterform. Er ist so fett, der Hamster, dass er genauso langsam wie Felix ist. Das Ganze sieht so aus, als wäre das hier ein Zeitlupenrennen.

 

Schnapp. Felix hat ihn. Er hat den kleinen Leckerbissen im Maul, da kommt Brigitte. Felix versteckt den Hamster hinterm Rücken und tut auf Unschuldslamm. Brigitte sagt mit einer Stimme die so klingt, als würde sie ahnen, was er im Schilde führt. „Was suchst du denn hier?!“ Sie nimmt Felix mit, und hält ihn weit von sich weg. Schon vergessen, sie kann ja nicht wissen, wo er alles war. Heißt das Ende vom Lied lautet, dass er nochmal 14 Tage in Quarantäne sein muss.

 

Die Moral dieser Geschicht, breche die Quarantäne nicht.