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Der Kristall

Amen


Es war einmal ein Kristallforscher; der hieß Dr. Spektalius. Schon seit seiner Kindheit hatte er sich für Kristalle interessiert, aber er mochte nicht jeden Kristall. Ihn faszinierten nur die Kristalle, die sehr stark glitzern. Immer wenn die anderen Kinder Verstecken oder Ticken spielten, hat er als Kind in der Erde gebuddelt und nach Kristallen gesucht. Als er älter wurde, hatte er schon ein paar mehr Kristalle gefunden. Nach der 13. Klasse ging er an eine Universität für Kristallforscher. Am Anfang kannte er sich nicht so gut mit Kristallen aus. Als er dann etwas länger studierte, kannte er sich besser aus. Da er schon etwas länger in der Uni war, hatte er auch ein paar Kollegen. 

 

Es war ein Montag morgen wie jeder andere. Dr. Spektalius stieg in sein Auto und fuhr los. Doch etwas war anders! Dr. Spektalius hatte plötzlich eine Vorstellung von einem Kristall, aber er wusste nicht wie er genau aussieht. Er hatte nur den Umriss im Kopf. Als er an der Uni ankam, hatte er den ganzen Kristall im Kopf. Es war ein Kristall, der nur aus Glitzerfunken besteht. Dr. Spektalius ging in die Universität und hatte den Kristall genau vor Augen. Der Forscher ging in sein Büro und versuchte eine Skizze des Kristalls aus seiner Vorstellung zu zeichnen. Doch es gelang ihm nicht, der Kristall in seiner Vorstellung hatte einfach zu viele Glitzerfunken. Er versuchte es immer wieder, doch es klappte nicht. Er beschloss zu seinem Kollegen aus der Uni zu gehen und es ihm zu erzählen. Im Flur sah er plötzlich einen seiner besten Freunde und Kollegen. Dr. Spektalius sagte: „Komm doch mal bitte in mein Büro.“ Sie gingen zusammen dorthin und Dr. Spektalius meinte: „Ich habe schon seit heute morgen eine Vorstellung von einem Kristall.“ Sein Kollege antwortet darauf: „Okay, wie sieht der Kristall denn aus?“ Sofort erwiderte Dr. Spektalius mit lauter Stimme: „Der ganze Kristall besteht aus Glitzerfunken“ Sein Kollege guckt ihn an und fängt an zu lachen. Er sagte zu ihm: „So was ist unmöglich!“ Dr. Spektalius steht auf und meinte: „Nichts ist unmöglich“, dann ging er aus seinem Büro. 

 

Zu Hause setzte er sich auf sein Sofa und überlegte. Für eine Sekunde hat er die Vorstellung von dem Kristall verloren, doch dann war sie wieder da. Er hatte stark daran geglaubt, leise sagte er: „Mein größter Traum wäre, wenn ich den Kristall nur einmal in meinem Leben in der Hand haben könnte.“ Er wollte den Kristall nur für ein paar Sekunden in der Hand fühlen, er wollte diese Glitzerfunken einmal gesehen haben. Am nächsten Tag sagte er zu seinem Kollegen in der Uni: „Ich kann die Vorstellung von diesem Kristall nicht verlieren.“ Der Kollege antwortete: „Du sollst ins Büro vom Chef. Er hat dich gerufen.“ Dr. Spektalius ging dort hin und sagte: „Ja bitte, Sie haben mich gerufen.“ Der Chef sagte: „Ja. Mir ist Ihre Vorstellung zu Ohren bekommen.“ „Ja, Herr Kaack. Finden Sie das auch gut?“ Daraufhin sagte der Che mit leiser Stimme: „Nein dass meinen sie doch nicht im Ernst.“ Dr. Spektalius antwortet laut: „Wieso, Herr Kaack, wenn es das geben würde, wäre es doch bestimmt megacool.“ Darauf sagt Herr Kaack: „Bitte verlassen sie einfach meine Uni. Sie sind ein Spinner. Und Spinner kann ich hier nicht brauchen.“ Dr. Spektalius sagt mit noch lauterer Stimmer: „Wieso muss ich die Uni verlassen?“ Herr Kaack sagte nur: „Bitte gehen Sie!“

 

Jetzt sitzt Dr. Spektalius ohne einen Arbeitsplatz und ohne Forschungslabor zu Hause. Er fragt sich selber: „Warum glaubt mir denn keiner?“ Fast hätte er die Vorstellung von seinem Kristall verloren, doch dann ist er in seinen Arbeitsraum gelaufen. Er sah die vielen Kristalle, die er gesammelt hatte und dann hatte er den Kristall wieder genau vor Augen, mit all seinen Glitzerfunken und Ecken. Dennoch konnte er ihn nicht nachbauen. Er versuchte es, aber es gelang ihm nicht. Er sah auf die Uhr: Es war schon 23:30 Uhr. Er ging in sein Bett und dachte nur an diesen Kristall. Als er fast eingeschlafen war, klingelte es an seiner Tür. Er sagt leise zu sich: „Wer klingelt denn um diese Zeit an meiner Haustür?“ Er ging zur Tür, machte sie auf und sah einen maskierten Mann mit einem Beutel in der Hand. Er schlug die Tür sofort wieder zu, weil er Angst bekam. Er guckte durch das Guckloch in der Tür – draußen war niemand mehr. Er macht die Tür auf und da lag das kleine Paket. Schnell ging er und zog sich Handschuhe an. Dann holte er das Paket rein und legte erst einmal auf seine Arbeitsplatte und machte es vorsichtig auf. Als er es nur ein bisschen geöffnet hatte, glitzerte schon etwas in seinem Auge. Schnell öffnete er es – es war sein Kristall! Der Kristall hat so stark geglitzert, dass das ganze Zimmer auf einmal hell war. Doch irgendwie konnte er es nicht glauben, dass er diesen Kristall in seinem Arbeitsraum hatte. Er wollte wissen, ob es nur eine Attrappe ist, oder ein Original. Er sah sich den Kristall genau an, aber nur mit den Augen konnte er das nicht erkennen. Also legte er sich erst einmal schlafen und überlegte mit einem halbwegs guten Gefühl, wie er den Kristall prüfen kann. Er hatte ein bisschen Angst, dass er nur ein Fake sein könnte. 

 

Am nächsten Morgen hatte er die Idee. Er wusste, dass in seinem Labor in der Uni noch sein Kristallisierungsprüfungsgerät steht. Es gab nur ein Problem: Wie kommt er an das Gerät heran? Er darf ja die Uni nicht betreten. Dr. Spektalius hat nur eine Chance. Er könnte seinen Kollegen und Freund aus der Uni anrufen und nach dem Gerät fragen. Sofort suchte er die Nummer raus und rief an: „Hallo, Mukmagandi? Ich brauche Deine Hilfe.“ „Hallo Spektalius. Deinen Doktor hast Du ja verloren. Hahaha.“ „Lass das, Mukmagandi, ich habe keine Zeit für Späßchen“ „Ok, was ist los? Wie kann ich dir helfen?“ „Ich brauche das Kristallisierungsprüfungsgerät.“ „Ah. Wofür denn?“ „Ja. Also: ich habe da noch einen alten Kristall, den ich gerne mal prüfen würde.“ „Ok. Ich bringe es dir vorbei. Bis später.“ „Bis später. Danke. Bye.“

 

Zwei Stunden später klingelt es an der Tür. Es ist Mukmagandi mit dem Prüfgerät. „Danke, Mukmagandi, du bist einfach der Beste.“ Jetzt geht Dr. Spektalius in seinen Arbeitsraum und prüft den Kristall. Es ist alles Original. Dr. Spektalius springt vor Freude durch seine Wohnung.

 

Er fuhr direkt zum Fernsehsender RTL und stellte seinen Kristall vor. Er wollte es der ganzen Menschheit erzählen. Er bekam einen guten Termin für die Rede. Am Tag der Ansprache stellte sich Dr. Spektalius vor die Kamera und erzählte der ganzen Welt seine Geschichte. Am Ende hielt er den Kristall in die Kamera. Durch die Rede wurde Dr. Spektalius sehr berühmt. Seine Geschichte stand in jeder Zeitung und hing in vielen Läden.

 

Nach ein paar Wochen kam Dr. Spektalius die Idee, eine eigene Universität zu eröffnen. Zusammen mit Mukmagandi eröffnete er die Universität mit dem Namen „Die Spektalisierungsforscher“. Bereits nach zwei Tagen hatte er schon zweihundert Bewerbungen. Er war sehr glücklich darüber. 

 

Als er zu Hause war, überlegte Dr. Spektalius, was er mit dem Kristall anfangen sollte. Da kam ihm eine Idee: Er wollte in der Eingangshalle der Universität ein Tablett aufstellen, auf dem seine handgeschriebene Geschichte liegt und darüber den Kristall hängen in einer durchsichtigen stark bewachten Kiste. Dr. Spektalius tat das, weil er wollte, dass, wenn man die Universität betritt, man das direkt liest und den Kristall auch sieht. 

 

Als er am Abend zu Hause sitzt und einen Film ansieht, bekommt er einen Anruf von Herrn Kaack. „Hallo Herr Dr. Spektalius, wie geht’s Ihnen? Habe gesehen, Sie haben es geschafft.“ „Ja, Herr Kaack. Mir geht’s gut und ich bin sehr glücklich darüber.“ Am nächsten Tag stehen alle Leute von seiner alten Uni bei ihm und wollen bei ihm arbeiten. Dr. Spektalius ging zu Herrn Kaack und sagte: „Herr Kaack, nur durch Sie bin ich so erfolgreich geworden und aus diesem Grund möchte ich Ihnen anbieten, dass Sie meine Universität übernehmen können.“ Herr Kaack war darüber sehr glücklich und Dr. Spektalius auch, da er seinen Chef glücklich gemacht hat.