Rafi Nazari
Schreibworkshop im Brakula - Herbstferien 2017
Ein Alphabet wollte lesen und schreiben lernen, wusste aber nicht wie. Der Name des Mannes war Zaman und er war 50 Jahre alt.
Er wurde in Afghanistan geboren und lebte sein ganzes Leben in diesem Land. Von Beruf war er Bauer. In Afghanistan herrschte über 50 Jahren krieg, weswegen er keine Ausbildung machen könnte.
Eines Tages stellte er sich die Frage, warum er eigentlich nicht lesen und schreiben könnte. Er entschloss sich unbedingt schreiben und lesen zu lernen, doch er wusste nicht wie und fragte niemanden um Rat. Zaman pflanzte jedes Jahr Weizen an, damit er seiner Familie Lebensmittel besorgen konnte. Regelmäßig erntete den Weizen und macht ihn für den Verkauf fertig. Er fuhr dann in die Stadt, um mit seiner Ware Handel zu betreiben. Eines Tages bemerkte er, dass ein Mann , der in einer Buchhandlung ein Buch las, eine Brille trug. Der Bauer lachte und sagte: Jetzt verstehe ich, warum ich nicht lesen und schreiben kann.
Ich trage nämlich keine Brille, er ging sofort in ein Brillengeschäft, um sich eine Brille zu kaufen. Er probierte eine Brille aus und versuchte in einer Zeitung, die im Optiker-laden auslag, zu lesen, aber er konnte es nicht. Auch mit den anderen, vielen Brillen, die er aufsetzte, hatte er keinen Erfolg.
Der Optiker fragte ihn, ob er ihm irgendwie helfen könne. Der Bauer antwortete, dass er eine Brille suche, um lesen und schreiben zu können, aber alle Modelle ausprobierte hätte, hätte nicht funktioniert. Der Optiker musste lachen und sagte: Bis jetzt ist eine solche Brille, mit der man automatisch lesen und schreiben kann, noch nicht erfunden worden. Der Bauer war enttäuscht und traurig und kehrte verzweifelt nach Hause zurück, um sein altes Leben fortzusetzen. Nach einigen Monaten hörte er durch Zufall, dass ein Kurs für Analphabeten stattfinden sollte. Das erfreute ihn sehr und er meldete sich sofort für diesen Kurs an. Der Kurs dauerte insgesamt ein Jahr, und der Unterricht wurde jeden Tag für zwei Stunden abgehalten. In den übrigen stunden arbeitete er weiterhin als Bauer.
Er bemühte sich sehr und lernte jede Nacht fünf bis sechs Stunden anstatt zu schlafen. Sein Lehrer sagte ihm, dass er schnell lerne und er zu den besseren Teilnehmern im Kurs gehöre. Das freute den Bauer sehr. Für ihn war der Kurs eine großartige Möglichkeit, sein Leben grundlegend zu ändern. Der Bauer war überzeugt, dass jeder alles erreichen kann, wenn er einen starken Willen hat und seine Zeit nicht mit sinnlosen Angelegenheiten verschwendet.
Nach dem er den Kurs erfolgreich absolviert hatte und endlich lesen und schreiben konnte, besorgte er sich Bücher und begann zu lernen. Sein neues Ziel war es nun, Arzt zu werden.
Nach ein paar Jahren dachte er, dass er genug wisse, um Medizin studieren zu können, umzog von seinem Dorf in eine große Stadt, wobei er seine Sachen er nicht brauchte, verkaufte. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, suchte er sich zunächst einen Job im Verkauf.
Dann bewarb er sich um einen Studienplatz für Medizin, obwohl er keinen Schulabschluss hatte. Er wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Weil der Mann, der ihn Interviewer sehr neugierig auf ihn war, und wissen wollte, was für einen Mensch der Bauer sei.
Der Bauer erzählte dem Interviewer von seiner Geschichte und seinem Wunsch, Medizin, ohne Schulabschluss zu studieren. Der Interviewer sagte ihm, dass das möglich sei, aber es gebe vielleicht eine Chance, der Bauer müsse einen Test in mehreren Fächern machen.
Wenn er diesen Test gut bestehe, könne er Medizin studieren. Der Bauer dachte, dass er genug wisse, um den Test zu schaffen, und unterzog sich der Prüfung. Leider fiel der Bauer durch, aber aufgrund seine Erfahrungen mit Lesen und Schreiben lernen nicht enttäuscht und sagte sich: Es gibt keinen Berg ohne Weg. Es gab Vorbereitungskurse für die Medizintest, aber der Bauer hatte nicht genug Geld, um diesen Kurs zu bezahlen. Zum Glück lernte er einen Jungen kennen, der den Vorbereitungskurs besuchte. Der Bauer bat ihn, ob er diese Kursmitschriften haben könne, so dass er den Stoff auch ohne Geld lernen könne. Dem stimmte der Junge zu. Der Bauer lernte fleißig, mittlerweile war er Brillenträger und macht den Medizintest nach zwei Jahren erneut. Dieses Mal bestand er den Test und konnte endlich Medizin studieren. mittlerweile ist er Arzt und praktizierte man in seinem alten Dorf. Seine Geschichte zeigt ohne Fleiß kein Preis.