· 

Mutter

Ich trage dich wie eine Wunde auf meiner Stirn, die sich nicht schließt. Sie schmerzt nicht immer. Und es fließt das Herz. Nur manchmal plötzlich bin ich blind und spüre Blut im Mund. Mama, wo bist du? Ich habe Angst vor dem, was kommt. Oh, Mama komm zurück, lass mich nicht allein. Jeden Tag komme ich an deinem Grab vorbei und rede mit dir. Oh, lieber Gott, bitte dreh die Zeit zurück! Mama, Papa, tut mir weh. Ich weiß nicht, wohin. Ich will zu dir und nicht mehr hier bei den Leuten sein, die mich zwingen, Sachen zu machen, die ich nicht will. Oh, lieber Gott, gib mir Kraft. Ich trage Naben auf der Haut, die zeigen, wo ich drinnen gesteckt habe und wie stark ich jetzt bin. Ich habe alles, außer meiner Mama. Ich liebe dich, Mama, hörst du das und siehst du das, was sie mit mir machen, und trotzdem kämpfe ich und zeige keine Schwäche. Ich mache alles für dich, nur für dich, Mama. Verzeih mir, für meine Fehler. Ich komme zu dir, war auf mich. Bis bald!

- Miriam