geschrieben von Greta.
Alles brennt.
Jeder Baum, jeder Strauch, jeder Zweig, jeder Ast. Das Feuer frisst sich durch das Holz. Es knirscht und knackt ganz unangenehm, wenn ein Ast bricht. Wie brechende Knochen hört es sich an.
Es fühlt sich auch so an.
Ich habe alles versucht. Es mit Wasser zu löschen. Es mit Liebe zu löschen, ja sogar Feuer mit Feuer zu bekämpfen und es mit Wut zu löschen. Nichts davon hat gewirkt. Die einst grünen Blätter sind schon längst schwarz. Es regnet brennende Zweige. Es regnet und jeder Tropfen tut weh.
Ich weiß, es gab hier noch etwas außer diesem Wald. Irgendwo muss es gewesen sein. Aber egal, wohin ich mich drehe, die dichte Rauchwolke hat alles verschluckt. Ich kann es weder sehen, noch mich erinnern, weil der Rauch auch meinen Kopf vernebelt.
Ich bin umzingelt von Flammen.
Alles brennt. Mein gesamtes Inneres verbrennt.
Als das Feuer langsam abebbt und schließlich erlischt, sitze ich inmitten von Asche. Das Feuer hat nichts übrig gelassen. Ich kann so weit sehen wie noch nie, aber trotzdem nichts erkennen.
Alles ist voller Asche. Alles besteht aus Asche.
Doch irgendwann kommt der Regen. Irgendwann spült das Wasser diese dicke, schwarze Schicht weg. Und darunter ist fruchtbare Erde. Und irgendwann reckt das erste Pflänzchen seinen Kopf aus dem Boden. Und es wächst und wächst und erblüht in den allerschönsten Farben. Und es wachsen weitere Pflanzen, bis man schließlich nicht mal mehr den Himmel sehen kann.
Dieses Mal wird es ein Dschungel. Mit den schönsten Bäumen, die nicht einmal Feuer einfach vernichten kann. Es wird alles noch so viel schöner und gesünder und grüner als beim letzten Mal. Und die Sonne geht auf und taucht alles in goldenes Licht.
Alles neu, alles stark, alles bereit.
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