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Der Schatz der Schätze

 

von Ahmad Ahmad.

 


Eines Tages, an einem nebligen Morgen, stand ich, Leon, am Rande des Zauberwaldes. Der Geruch von feuchtem Moos und frischen Tannennadeln lag in der Luft. Ich hatte erfahren, dass mein Opa gestorben war, und in seinem letzten Testament stand: „Du musst meinen Wunsch erfüllen: Finde den Schatz aller Schätze.“ Als ich mich aufmachte, um diesen Schatz zu suchen, umgab mich das Gefühl von Aufregung und Ungewissheit. Mein Herz schlug schnell, während ich die magischen Worte meines Großvaters in meinen Gedanken hörte: „Du musst den Schatz finden, Leon. Dann wirst du die Probleme, die du hast, wirklich verstehen.“

Ich atmete tief ein und sprach: „Okay, ich muss jetzt gehen!“ Als ich in den stillen Wald eintrat, ragten hohe Bäume und riesige Baumriesen über mir auf, deren dichte Blätter den Morgennebel wie einen schützenden Mantel umhüllten. Plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir weinen: „Was machst du hier?“ Es war Phipps, der Geist des Waldes. Er war groß und stark, doch seine Augen waren voller Traurigkeit.

„Ich bin Leon,“ antwortete ich. „Ich suche den Schatz aller Schätze.“

Der Geist des Waldes sah mich ernst an. „Du musst Hindernisse überwinden. Drei Tests warten auf dich.“

„Drei Tests?“ fragte ich neugierig. „Was soll ich tun?“

„Der erste Test ist ein Krafttest. Du musst den Gegenstein nehmen!“ Er deutete auf einen glatten, silbernen Felsen, der in der Mitte einer Lichtung glänzte. „Doch ich weine, weil der Wald von den Menschen zerstört wird.“

In diesem Moment kam mir eine Idee. „Vielleicht kann ich dir helfen! Wenn ich die Menschen darüber informiere, was ihr tut, könnten sie ihre Meinung ändern.“ Phipps nickte und wir machten uns gemeinsam auf den Weg.

Ich fand einige Menschen in der Nähe und erklärte ihnen: „Wenn der leise Wald weiter zerstört wird, werdet ihr verflucht von dem Geist des Waldes!“ Die Menschen waren neugierig, und als ich ihnen von Phipps erzählte, waren sie bereit, sich für den Wald einzusetzen.

Bald kamen wir zu dem großen Felsen. „Nimm es!“ forderte Phipps. Ich trat vor und legte meine Hände auf den Stein, doch er war schwer. Nach vielen Versuchen gab ich frustriert auf und fiel auf die Knie. „Ich kann es nicht!“ rief ich verzweifelt.

„Du musst es haben, Leon! Denk an die Worte deines Opas!“ rief Phipps eindringlich. Plötzlich spürte ich eine Welle der Kraft, die durch meinen Körper lief. Ich stand auf, konzentrierte mich und schrie: „Ja!“ Mit einem letzten, kraftvollen Ruck hob ich den Stein an. „Du hast es geschafft!“ rief Phipps voller Freude. „Der erste Test war erfolgreich!“

Wir wurden schnell Freunde, und Phipps entschied, mich auf meiner Reise zu begleiten. Gemeinsam durchquerten wir den leisen Wald und kamen an eine Brücke, wo ein trauriger Kobold stand. Phipps und ich fragten ihn, warum er so niedergeschlagen sei. „Ich werde nicht ernst genommen, trotz meiner Intelligenz,“ erklärte er.

Wir erfuhren, dass er von seinen Schülern nicht respektiert wurde. Um ihm zu helfen, gaben wir ihm einen Trank, der ihn größer machte. Als er wieder unterrichtete, gewannen die Schüler den Respekt vor ihm. Dankbar schloss sich der Kobold uns an, als wir uns auf den Weg zum zweiten Test machten.

Dieser Test stellte sich als Intelligenztest heraus, und glücklicherweise hatte der Kobold gute Ideen. Ein alter Mann, der in einem kleinen Haus lebte, stellte uns ein Rätsel: „Was wird größer, je mehr du wegnimmst?“ Wir dachten tagelang nach, bis der Kobold plötzlich rief: „Ein Loch!“ Gemeinsam gingen wir zurück und antworteten dem alten Mann, der uns mit einem Lächeln bestätigte: „Ihr habt bestanden. Der nächste Test wartet auf euch.“

Der alte Mann führte uns zu einem Labyrinth, wo wir uns trennen mussten. Phipps und ich fusionierten, um die Herausforderungen zu meistern. Der Kobold löste das Puzzle im Handumdrehen, und als wir an die letzte Aufgabe kamen, wurde ein Bild gezeigt, das wir uns merken sollten. Während alle anderen verwirrt waren, erinnerte ich mich an jedes Detail. Als ich das Tor öffnete, funkelte der Schatz der Schätze vor uns.

Eine Stimme erklang: „Wahrer Reichtum ist nicht Gold oder Besitz, sondern Freundschaft und Abenteuer.“ Phipps und ich schauten uns an und lächelten. „Wir haben den Schatz gefunden, aber nicht das, was wir dachten. Es geht darum, dass wir zusammen sind. Das ist das größte Abenteuer aller Zeiten!“
Plötzlich erschien die alte Dame erneut. „Du hast es dir verdient, Leon. Du hast die Abschlussprüfung bestanden. Freundschaft ist das größte Geschenk.“ Tränen der Freude stiegen mir in die Augen. „Danke, wir werden immer Freunde bleiben!“

Die Höhle erleuchtete sich, und wir wussten, dass wir den wahren Schatz gefunden hatten.

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